Wellness-Guide für die Füße
Oft vergessen und doch so wichtig: Unsere Füße
Die Füße sind das Fundament des Körpers. Sie leisten uns wichtige Dienste und werden täglich stark beansprucht - trotzdem vergessen wir sie gerade bei der Körperpflege oft komplett. Denn wer denkt bei einer ausgiebigen Massage schon an sie, wenn man doch auch Schultern und Nacken behandeln kann? Dabei sind es eben unsere Füße, mit denen wir uns aufrecht halten, balancieren und fortbewegen. Gesunde Füße bilden den Grundstein für eine gute Haltung und einen gesunden Körper, gerade deshalb sollten sie uns eine ausgiebige Pflege wert sein. Möglichkeiten dazu gibt es zur Genüge – besonders unkompliziert und einfach anzugehen sind Fußmassagen.
Fußprobleme: Häufiger als gedacht?
Ja, oftmals sind unsere Füße nicht die schönsten Teile unseres Körpers und meistens ist es einfacher, ihre Funktionen für selbstverständlich zu halten. Aber wussten Sie, dass rund 60 Prozent der Erwachsenen in Industriestaaten an Fußproblemen leiden? Dabei werden 98 Prozent der Menschen mit gesunden Füßen geboren. Die meisten Fußprobleme entstehen also nicht von Geburt an, sondern durch falsches Schuhwerk oder ungesunde Beanspruchung der Füße.
Häufig hängen die Probleme mit Fußfehlstellungen zusammen, die sich im Laufe des Lebens entwickeln. Dazu zählen zum Beispiel Spreizfüße, bei denen die Mittelfußknochen weiter auseinandergespreizt sind und dadurch stärker belastet werden, Senkfüße, bei denen das sogenannte Längsgewölbe (der Bogen, den ein Fuß von den Zehen bis zur Ferse formt) abgeflacht ist, oder auch Knickfüße, bei denen nicht die Knochen im Fuß selbst, sondern das Sprunggelenk Probleme bereitet.
Ob es durch diese Fehlstellungen tatsächlich zu gesundheitlichen Problemen kommt, hängt von ihrem Ausmaß ab. Die häufigsten Folgen sind Druckstellen und Schwielen und damit verbundene Schmerzen. In extremen Fällen können sich jedoch auch regelrechte Domino-Effekte entwickeln: Durch manche Fehlstellungen verformen sich über längere Zeit hinweg die Zehen und Teile des Fußes, was dazu führt, dass wir bestimmte Sehnen und Muskelgruppen mehr beanspruchen. Das wiederum wirkt sich als Fehlbelastung und Verschleißen von Gelenken aus, was später die Entwicklung einer Arthrose fördert. Außerdem kann es zu Knie-, Hüft- und Rückenbeschwerden sowie Kopfschmerzen oder Migräne kommen, da Fußfehlstellungen Auswirkungen auf die gesamte Körperstatik haben.
Machen Sie sich jedoch keine zu großen Sorgen. Das sind äußerste Extremfälle, welche nicht plötzlich von heute auf morgen auftauchen. Ihrer Fußgesundheit mit Massagen, Pflege und etwas mehr Aufmerksamkeit Zeit zu schenken, kann sich als Präventionsmaßnahme natürlich nur positiv auswirken. Lesen Sie mehr dazu im Wellness-Guide für die Füße.
Arten der Fußmassagen: Punktuell bis flächendeckend
Es gibt viele unterschiedliche Arten von Fußmassagen, die Sie selbst einfach zu Hause anwenden können. Eine interessante Alternative ist die Fußreflexzonenmassage. Diese beruht auf der Theorie, dass verschiedene Bereiche des Fußes mit unterschiedlichen Körperteilen in Verbindung stehen. Ähnliche Grundannahmen finden sich beispielsweise auch in der traditionellen chinesischen Medizin sowie in Thai-Massagen. Der Fuß bildet demnach eine Art Landkarte des Körpers, sodass Sie mit gezielten Druckmassagen an bestimmten Stellen gleichzeitig gesundheitliche Beschwerden und Schmerzen im Körper lösen. Dementsprechend kann die Fußreflexzonenmassage nicht nur eingesetzt werden, um Ihren Füßen etwas Gutes zu tun, sondern auch um andere körperliche Beschwerden zu lindern.
Eine weniger punktuelle Massageart ist die Tiefengewebsmassage. Anstatt sich auf kleine Teile des Fußes zu konzentrieren, wird bei ihr der ganze Fuß mit streichenden Bewegungen entlang der Muskelfasern bearbeitet. Sie gehört zu den Faszienmassagen, welche darauf abzielen, tiefliegendes Bindegewebe genauso zu stimulieren wie Muskeln, Gefäße und Nerven. Faszien sind ein Teil dieses Bindegewebes und befinden sich rund um die Muskeln im Fuß. Wenn sie nicht genügend bewegt werden, verkleben sie und lösen Krämpfe aus.
Finden Sie im E-Book weitere spannende Informationen zu folgenden Massagearten:
- Schwedische Fußmassage
- Tiefengewebsmassage
- Warmsteinfußmassage (Hot Stone Massage)
- Reflexionsfußmassage
- Thai-Fußmassage
Techniken zum Selbermachen: So leicht kann es sein!
Zusätzlich zu unterschiedlichen Massagearten gibt es natürlich auch unterschiedliche Techniken. So können Sie Ihre Füße beispielsweise mit Ihren Fingern, aber auch mit Ihren Knöcheln massieren. Für die Finger-Technik haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie massieren Ihre Füße mit Zeige-, Mittel- und Ringfingern durch streichende Bewegungen oder üben mit Ihren Daumen punktuell Druck aus, während Sie Ihren Fuß mit den Zeigefingern stützen. Haben Sie dazu auf Dauer nicht genügend Kraft in den Fingern, ist vielleicht die Knöchel-Technik besser für Sie geeignet: Sie formen hierbei eine lockere Faust und massieren Ihre Füße mit den Knöcheln der Fingermittelgelenke. Welche der Techniken Sie nutzen, ist ganz Ihnen überlassen. Probieren Sie doch beide aus und entscheiden Sie sich danach, was sich für Sie ganz persönlich angenehmer anfühlt!
Neben den Händen gibt es noch weitere Massagewerkzeuge – diese sollten jedoch primär als Hilfsmittel verstanden werden, nicht als Notwendigkeit. Ein solches Hilfsmittel, welches wohl die meisten Menschen zumindest schon einmal gesehen haben, ist der Massageball. Diese Bälle gibt es in verschiedenen Größen aus festen Materialien. Sie sehen meist aus, als hätten sie mehr oder weniger abgerundete Stacheln und sind in der Anwendung wohl die vielseitigsten Werkzeuge. Sie können den Ball auf den Boden legen, Ihren Fuß darauf abstellen und den Ball damit auf dem Boden umher rollen, oder aber auch mit der Hand über die Stellen reiben, die Sie massieren wollen. Zudem sind Massagebälle nicht nur auf die Anwendung am Fuß beschränkt – auch für Rücken-, Bein- oder Armmassagen sind sie sehr gut geeignet.
Es gibt natürlich auch unzählige solcher Hilfsmittel, die speziell auf die Anwendung an den Füßen ausgerichtet sind. Einen Überblick über diese, sowie eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Selbstmassage finden Sie im E-Book „Wellness-Guide für die Füße“.
Über den Autor: Constantin Weichert
Im Dezember 2020 erhielt Constantin Weichert die Approbation als Arzt, aktuell ist er in der Inneren Medizin als Assistenzarzt tätig. Schon während des Studiums entdeckte er seine Begeisterung dafür, medizinische Informationen für Laien zugänglich und verständlich zu machen. Bereits seit 2016 ist er als Medizinautor tätig und schreibt Wissens- sowie Ratgeberartikel über verschiedene Themen. Dabei reicht das Spektrum von kleinen Alltagsproblemen über alternative Heilverfahren bis hin zu neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnissen.